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Gedenken an die Opfer von Suizid und ihre Hinterbliebenen
Welttag der Suizidprävention
Essen, 04.09.2025. Eine Gedenkfeier in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel erinnert am Mittwoch, 10. September, um 18.30 Uhr an jene Essenerinnen und Essener, die sich im vergangenen Jahr selbst getötet haben – und an das Leid der Angehörigen.
WELTTAG DER SUIZIDPRÄVENTION
Der 10. September ist der „Welttag der Suizidprävention“. Aus diesem Anlass laden die Telefonseelsorge Essen, ihr Förderverein „FETS“ und die Gruppe der „Hinterbliebenen nach Suizid“ zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung in die Marktkirche ein. Zum Ablauf zählen Instrumentalmusik, ein Interview mit einem Hinterbliebenen, Fürbitten und ein Auftritt der Poetry-Slammerin Franziska Gels.
Rund fünfzig Kerzen werden für die im vergangenen Jahr in Essen durch Suizid verstorbenen Menschen und ihre Angehörigen entzündet. Oberbürgermeister Thomas Kufen, Stadtdirektor Peter Renzel, Superintendentin Marion Greve und Stadtdechant Jürgen Schmidt haben ihre Teilnahme an der Feier zugesagt. Zuvor, ab 16 Uhr, informieren Mitglieder des Fördervereins der Essener Telefonseelsorge e.V. (FETS) über Möglichkeiten der Hilfe und der Vorbeugung.
In Essen finanzieren der Evangelische Kirchenkreis und die Katholische Caritas gemeinsam die Telefonseelsorge. Spenden an den Förderverein decken manchen zusätzlichen Bedarf ab. 24.000 Anrufe hat die Essener Telefonseelsorge im vergangenen Jahr gezählt; oft geht es auch um Suizidgedanken und Suizidabsichten. Der Leidensdruck ist hoch. Laut Statistik bringt sich jede Woche in Essen ein Mensch um; 10.000 sind es jährlich in Deutschland.
SOLCHE GESPRÄCHE KÖNNEN SUIZIDE VERMEIDEN
„Anruferinnen und Anrufer erzählen uns davon, dass sie niemanden sonst zum Reden finden“, sagt Peter Toussaint, Vorsitzender von FETS. Der „Welttag der Suizidprävention“ will diese Mauer des Schweigens einreißen. Das Motto der weltweit stattfindenden Aktionen heißt darum in diesem Jahr: „Offen reden – aktiv verstehen - gesellschaftlich handeln“. Die 110 ehrenamtlich tätigen Telefonseelsorgerinnen und Telefonseelsorger in Essen merken oft, dass Reden und Zuhören helfen. Toussaint: „Die Menschen fühlen sich in ihrer Lebenskrise für einige wichtige Momente nicht mehr allein. Solche Gespräche können Suizide vermeiden."
DIE TELEFONSEELSORGE HILFT
Wer Hilfe benötigt, Suizid-Gedanken hat oder jemanden kennt, der Suizid-Gedanken hat, kann sich an die Telefonseelsorge wenden unter Telefon 0800 1110111. Die Nummer ist rund um die Uhr besetzt. Darüber hinaus können Hilfesuchende, die lieber schreiben statt reden, die Telefonseelsorge über deren Homepage per E-Mail erreichen oder/und eine Krisen-App nutzen.
Der KrisenKompass funktioniert wie eine Art Notfallkoffer für Krisensituationen. In den Koffer können Sie positive Gedanken oder Fotos, Erinnerungen oder Lieder packen – Ihr persönliches Rüstzeug für schlechte Momente. Dazu dienen etwa die Tagebuchfunktion und die persönlichen Archive.
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