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MACHT.mit!

Projekt schlägt eine Brücke zwischen Bürgerschaft und Politik

Essen, 27.09.2025. Seit Anfang des Jahres wird das Projekt MACHT.mit! im Essener Stadtteil Borbeck und in Moers-Meerbeck durchgeführt. Ziel des unkonventionellen Projekts ist es, den Dialog zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern im Stadtteil und der Politik zu fördern.

Die Idee ist so einfach wie wirkungsvoll: Bei MACHT.mit! begibt sich ein geschultes Team regelmäßig auf öffentliche Plätze – auf Spielplätze und in Teestuben, an Kioske oder Imbisse, auf Stadtteil- und Sommerfeste – dorthin also, wo Menschen ohnehin zusammenkommen. Welche Themen werden hier verhandelt, was beschäftigt die Bürgerinnen und Bürger vor Ort? Die Antworten werden aufgezeichnet und den politisch Verantwortlichen zugänglich gemacht.

GESPRÄCHE WERDEN AUFGEZEICHNET

„Wir nehmen die Gespräche mit einem kleinen Mikrofon auf, sofern es den Beteiligten recht ist und stellen die Aufnahmen oder Ausschnitte daraus auf die MACHT.mit!-Website“, erklärt Projektkoordinator Frederik Göke. „Dort können sich Stadtverwaltung, Politik und andere lokale Akteurinnen und Akteure zwanglos und ohne unmittelbaren Handlungsdruck ein Bild von den Bedürfnissen, Ideen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger machen. Zugleich soll dieses Instrument Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützen sich in ihrem Stadtteil als Gemeinschaft zu erleben.“ Den Kriterien von Qualität und Neuartigkeit entsprechend, finanziert es der Innovationsfonds NRW als ein „Experiment zu neuen Wegen in der Bildungsarbeit“.

„Wir waren überrascht, wie einfach es war, ins Gespräch zu kommen“, erzählt Thomas Hartung, ehem. Leiter des interkulturellen Gemeindezentrums KREUZER der ev. Kirchengemeinde Essen. „Es gibt ein großes Bedürfnis gehört zu werden. Viele Menschen, denen wir begegnen, sind frustriert oder haben die Hoffnung aufgegeben, mit ihren Bedürfnissen und Sorgen wahrgenommen zu werden. Diese Menschen erleben nun, dass ihnen zugehört und die Sorgen ernst genommen werden.“

ALLE HABEN ETWAS ZU SAGEN!

Die bisherigen Erfahrungen: Alle haben etwas zu sagen und die anonymisierte Form der Veröffentlichung ohne Namen und Bilder hilft dabei, das öffentlich zu tun. „Wir erfuhren in unseren vielen Gesprächen zum Beispiel, dass es sowohl Senioren wie auch Jugendlichen an Begegnungsräumen und Freizeitangeboten in ihrem Stadtteil fehlt“, erinnert sich Jost Berlage vom Quartiersmanagement Stadtteilprojekt WEST (Altendorf/Bochold). „Wichtig dabei ist, dass wir zu den Menschen kommen und nicht umgekehrt.“

Das Quartiersmanagement, das von Linneweber ARCHITEKTUR+QUARTIER im Auftrag der Stadt Essen ausgeführt wird, ist ein Kooperationspartner von MACHT.mit!. So können die genannten Wünsche und Kritikpunkte auch direkt an die Stadtverwaltung Essen weitergegeben werden, erklärt Frederik Göke. „In einem weiteren Schritt bringt MACHT.mit! die Menschen aus dem Stadtteil mit politischen Entscheidungsträgern zusammen.“ Bei Treffen vor Ort könnten konkrete Anliegen gemeinsam besprochen und mögliche Umsetzungen diskutiert werden. „Grundsätzlich möchten wir Menschen das Gefühl vermitteln mit ihren Anliegen und Ideen gehört zu werden. Die Erfahrung durch eigenes Engagement Wirkung zu erzielen, ist für unsere Demokratie von zentraler Bedeutung.“

Auch das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Nordrhein (eeb) unterstützt das Projekt. „Wir wollen die Menschen vor Ort dabei unterstützen, ihre politischen Interessen zu formulieren und so die konstruktive Kommunikation ermöglichen“, erklärt Thomas Hartung. „11 Podcasts sind schon online und können auf der Homepage des Projekts angehört werden.“

STICHWORT: MACHT.MIT!

Das Team von MACHT.mit! in Essen besteht aus Projektkoordinator Frederik Göke sowie Thomas Hartung für die Evangelische Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim und Dorothe Linneweber und Jost Berlage vom Quartiersmanagement Stadtteilprojekt WEST (Altendorf/ Bochold ). In Moers setzt sich das Team aus Projektkoordinator Frederik Göke sowie Petra Kurek und Rebecca Rübsam vom Bildungswerk FRIEDA, Kirchenkreis Moers zusammen.

Der Innovationsfonds des Landes NRW fördert das Projekt über eine Dauer von einem Jahr. Im Winter wird in Essen eine Dialogveranstaltung stattfinden, die Kommunalpolitik und interessierte Bürgerinnen und Bürger, die ihre Meinungen geäußert haben, zusammenbringt. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Kontakt: macht.mit.essen(at)eeb-nordrhein.de, Internet: macht-mit-essen.de.

Titelbild: Vor dem Interkulturellen Zentrum Kreuzer der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim stellten (hinten, v.li.n.re.) Jost Berlage vom Quartiersmanagement Stadtteilprojekt WEST (Altendorf/Bochold), Thomas Hartung von der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim, Dagmar Herbrecht vom Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Nordrhein und Projektkoordinator Frederik Göke (vorn, sitzend) das Projekt MACHT.mit! vor.

 

 

 

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