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Herausragendes geleistet

Präses und Superintendentin danken Notfallseelsorge für Einsatz

Essen, 11.09.2025. Der rheinische Präses Dr. Thorsten Latzel und die Essener Superintendentin Marion Greve haben der Ökumenischen Notfallseelsorge in Essen, Mülheim und Oberhausen für ihren Einsatz nach der Gewalttat am städtischen Berufskolleg im Bildungspark am 5. September gedankt. Von der Alarmierung bis zur Nachsorge hätten die im Einsatz befindlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger Herausragendes geleistet.

SCHNELLE UND MITFÜHLENDE UNTERSTÜTZUNG

Es tue gut zu wissen, dass nach diesem schockierenden Erlebnis eine „schnelle, mitfühlende und hochprofessionelle seelsorgliche Unterstützung für die Betroffenen organisiert werden konnte“, erklärten Thorsten Latzel und Marion Greve. „Unsere Gedanken und guten Wünsche gelten der verletzten Lehrerin, den betroffenen Schülerinnen und Schülern, den Mitgliedern des Kollegiums und allen Einsatzkräften.“

Am Tag des Geschehens waren 14 Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger aus Essen, Oberhausen und Mülheim an der Ruhr vor Ort im Einsatz, wie Iris Stratmann, Koordinatorin des Notfallseelsorge-Verbundes in den drei Städten, berichtete. Die Notfallseelsorge in Duisburg wurde voralarmiert und stand in Bereitschaft, wurde jedoch nicht mehr benötigt. Im Berufskolleg habe man rund 80 Gespräche mit Augenzeuginnen und Augenzeugen – überwiegend Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler – geführt, sagte Iris Stratmann.

MITTELFRISTIGE NOTFALLNACHSORGE "MINI" WURDE AKTIVIERT

Auch die „Mittelfristige Notfallnachsorge für Kinder und ihre Familien (MINI)“, ein Pilotprojekt der Notfallseelsorge, sei aktiviert worden. „Darüber hinaus haben wir Eltern betreut, die auf ihre Kinder warteten, gemeinsam mit dem Kriseninterventions-Team der Schule und dem Schulpsychologischen Dienst die kommenden Schultage geplant und in Absprache mit der Feuerwehr eine Rufbereitschaft für weitere Betreuungsmaßnahmen in den folgenden Tagen eingerichtet.“

ALLEN AZUBIS KONNTE UNTERSTÜTZUNG ANGEBOTEN WERDEN

Präses Dr. Latzel bat darum, seinen Dank auch an alle anderen Helferinnen und Helfer weiterzugeben. So hatte der Evangelische Kindertagesstättenverband Essen allen Auszubildenden aus seinen Einrichtungen in kürzester Zeit seelsorgliche Unterstützung zusagen und ermöglichen können. Das Erlebte zu verarbeiten und unseren Auszubildenden Unterstützung anzubieten, hat oberste Priorität“, erklärte Thomas Becker, der beim Evangelischen Kindertagesstättenverband Essen die Personalentwicklung verantwortet.

Die Situation in der Turnhalle, in der die Schülerinnen und Schüler das Ende des Polizeieinsatzes abwarten mussten, sei jedoch für alle anstrengend gewesen; Auszubildende aus dem Verband hätten von starken Belastungen berichtet. „Unsere Einrichtungen sind in engem Austausch mit ihren Auszubildenden und begleiten sie mit Unterstützung der Vorsitzenden des Verbandsvorstands, Pfarrerin Ellen Kiener. Wir ergreifen individuelle Maßnahmen, um unseren Auszubildenden in der schwierigen und belastenden Situation unter die Arme zu greifen.“ Auch das Schulreferat des Kirchenkreises und der Beauftragte für den Religionsunterricht an den Berufskollegs der Stadt Essen, Pfarrer Robert Liess, sagten ihre Unterstützung zu.

HINTERGRUND: GEWALTTAT IM BERUFSKOLLEG

Am vergangenen Freitag (05.09.) kam es im städtischen Berufskolleg im Bildungspark im Nordviertel der Stadt Essen zu einem Messerangriff auf eine Lehrkraft. Die verletzte Lehrerin wurde medizinisch versorgt; der Stadt Essen zufolge besteht keine Lebensgefahr mehr. Der mutmaßliche Täter wurde kurze Zeit nach der Gewalttat im Essener Zentrum von der Polizei gefasst, bei seiner Festnahme schwer verletzt und musste ebenfalls medizinisch versorgt.

Unser Titelbild zeigt Seelsorgerinnen und Seelsorger der Ökumenischen Notfallseelsorge Mülheim-Essen-Oberhausen bei einer Einsatzbesprechung vor dem städtischen Berufskolleg im Bildungspark. Foto: Kerstin Kokoska/FUNKE Foto Services.

 

 

 

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