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Viele Ideen für ein inklusiveres Miteinander in unserer Stadt

10. Fachtagung für und von Menschen mit Behinderungen

Essen, 17.06.2025. Bei der 10. Fachtagung für und von Menschen mit Behinderungen haben rund 100 Teilnehmende zwei Tage lang intensiv über Ideen für ein inklusiveres Miteinander diskutiert. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in den „Aktionsplan Essen INKLUSIV“ ein.

In Vertretung für den Schirmherrn der Veranstaltung, Oberbürgermeister Thomas Kufen, überbrachte Bürgermeisterin Julia Jacob das Grußwort der Stadt Essen und wies auf die hohe sozialpolitische Bedeutung der Fachtagung für die inklusive Entwicklung der Stadt hin. Im Beisein von Stephan Bode, Leiter des Amts für Soziales und Wohnen der Stadt Essen, versprach Heike Ufermann, Leiterin der Koordinierungsstelle Inklusion, die Ergebnisse der Fachtagung „als Hausaufgabe“ unmittelbar in die Ausgestaltung des Aktionsplans der Stadt Essen zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen einfließen zu lassen.

In insgesamt acht thematisch analogen Arbeitsgruppen zum Aktionsplan der Stadt Essen formulierten die Teilnehmenden ihre Vorstellungen zu den Bereichen Arbeit und Beschäftigung, Basis des Miteinanders, Bauen und öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV), Bildung, Freizeit und Kultur, Gesundheit, Partnerschaft und Sport, die am zweiten Veranstaltungstag in einem Abschlussplenum vorgestellt wurden.

BEISPIELE FÜR FORDERUNGEN UND WÜNSCHE AUS DEN ARBEITSGRUPPEN:

-- Mehr inklusive Sportangebote in der Stadt.
-- Gebärdensprache sollte ein Fach in der Schule werden. Das würde es für Kinder und junge Menschen, die sich nicht mit Lautsprache verständigen können, leichter machen. Sie könnten sich besser mit anderen verständigen. Das würde ihr Selbstbewusstsein fördern. In der Schule und später bei der Suche nach einem Arbeitsplatz.
-- Es sollte eine engere Vernetzung mit Arbeitgebern geben. Viele Arbeitgeber möchten vielleicht Stellen für Menschen mit Behinderung schaffen. Sie brauchen dafür aber selbst Beratung und Unterstützung.
-- Mehr inklusive Bildungsangebote. Eine Idee ist eine Art Club-Mitgliedschaft für die Volkshochschule. Damit könnten Menschen, die von Bürgergeld leben, die Kurse günstiger oder sogar kostenlos besuchen. Viele Menschen mit Behinderung wünschen sich mehr inklusive Lernangebote in kleinen Gruppen. Zum Beispiel zu Fremdsprachen, Erste Hilfe, Theater spielen oder Kochen.
-- Viele Menschen mit Behinderung fühlen sich in Arztpraxen oder in Krankenhäusern nicht gut betreut. Darum soll eine Checkliste für Arztpraxen im Umgang mit Patienten mit Behinderung entwickelt werden.
-- Ähnlich empfinden es viele Menschen mit Behinderung, wenn sie Ämter besuchen und Formulare ausfüllen müssen. Schulungen für Mitarbeitende von Verwaltungen könnten helfen. Mehr Formulare und Informationen in einfacher Sprache wären gut.
-- Es ist wichtig, darüber nachzudenken, wie sich Menschen besser zurechtfinden können, die nicht lesen und schreiben können. Zum Beispiel ist die Ruhrbahn dabei, mehr Info-Säulen an den Haltestellen zu schaffen, an denen man sich die Information zu den Zügen auch vorlesen lassen kann.
-- Das Thema Liebe beschäftigt viele. Menschen mit Behinderung wünschen sich Beziehungen. Sie möchten gern zusammenziehen. Darum sind Beratungsangebote wichtig, zum Beispiel zur Familienplanung. Oft ist es für Menschen mit Behinderung schwer, jemanden kennenzulernen. Single-Treffs könnten das leichter machen.

VERANSTALTER

Die Fachtagung von und für Menschen mit Behinderung wird gemeinsam vom Diakoniewerk Essen, der Menschenstadt Essen und dem Integrationsmodell Essen.

 

 

 

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